Ich halte aus …

Worte von Josianne Hosner zum Weltfrauentag am 8. März 2025

Ich halte aus ...

Ich halte aus … dass alle Menschen, die ich kenne (und natürlich auch alle, die ich nicht kenne), sterben werden. Vor mir. Nach mir. Ausnahmslos.

Ich halte aus … dass Menschen an der Macht sind, die der Welt nicht guttun. Dass ihre Entscheidungen Leben bestimmen, Völker abwerten, Chancen zerstören.

Ich halte aus … dass ich mich an Nachrichten gewöhne, die mich eigentlich entsetzen müssten.

Ich halte aus … dass ich Umstände mache, weil ich mehr Pausen brauche als andere.

Ich halte aus … dass ich manchmal nicht den Mut habe, Dinge in Beziehungen anzusprechen.

Ich halte aus … dass ich mir zu wenig Zeit nehme, um meine Eltern und all meine Geschwister öfter zu sehen.

Ich halte aus … dass ich fast keinen Sport mache, obwohl er mir wahrscheinlich guttun würde (ganz sicher sogar).

Ich halte aus … dass ich viele Lösungswege für meine Baustellen kenne – und sie trotzdem nicht gehe.

Ich halte aus … dass ich mich nach Verbindung sehne, aber gleichzeitig so oft den Drang habe, allein zu sein.

Ich halte aus … dass ich mich öffne – und damit verletzlich mache.

Ich halte aus … dass meine Haut sich verändert, die Schwerkraft ihr Ding macht, mein Spiegel mir ehrlicher entgegenblickt, als ich es manchmal will.

Ich halte aus … dass ich jeden Tag Entscheidungen treffen muss – für andere, für mich, für ein Gleichgewicht, das trotzdem manchmal ins Wanken gerät.

Ich halte aus … dass ich in einer Patchwork-Familie navigiere, zwischen Loyalitäten und Verletzungen.

Ich halte aus … dass meine Lust viele Facetten hat – und ich nicht alle davon zufriedenstellen kann.

Ich halte aus … dass ich oft die bin, die alle Fäden zusammenhält – und gleichzeitig selber anlehnen möchte.

Ich halte aus … dass zu viele Mädchen auf dieser Welt die Schule abbrechen müssen, nur weil sie zum ersten Mal bluten.

Ich halte aus … dass Frauen an Mensschmerzen leiden – und ihnen gesagt wird, das sei «normal».

Ich halte aus … dass «zyklisch leben» als esoterische Spinnerei abgetan wird, statt als das, was es ist: Eine verdammt logische, gesunde Lebensweise.

Ich halte aus … dass Frauen ihre Bedürfnisse unterdrücken, weil sie gelernt haben, dass «durchhalten» und «aushalten» eine Überlebensstrategie ist.

Ich halte aus … dass Frauen in den Wechseljahren als «kompliziert» und «wertlos» abgestempelt werden, statt als weise und mächtig.

Ich halte aus … dass die Medizin jahrzehntelang nur Männerkörper erforscht hat – und Frauen immer noch mit unpassenden Diagnosen abgespeist werden.

Ich halte aus … dass meine starke Tochter in meinen Armen weint, weil sie Angst vor dem Krieg hat.

Ich halte aus … dass ich warte – und nicht genau weiss, auf was.

Und manchmal halte ich es nicht mehr aus.

Ich finde Halt ...

Ich finde Halt … im Atem des Waldes, wenn mir die Luft ausgeht.

Ich finde Halt … im Schreiben, im Fliessen lassen der Worte.

Ich finde Halt … in den offenen Ohren der Frauen, die mir zuhören, wenn ich über den Zyklus spreche – und mit funkelnden Augen entdecken, was in ihnen steckt.

Ich finde Halt … in den klugen Fragen meiner Kinder, in ihrer Ehrlichkeit, die nichts filtert.

Ich finde Halt … in den Armen derer, die mich lieben, ohne Bedingungen.

Ich finde Halt … in der Erde unter meinen Füssen, die mich trägt.

Ich finde Halt … am Feuer, dessen Verwandlungsfähigkeit mich immer wieder fasziniert.

Ich finde Halt … im Gedanken, gut genug zu sein.

Ich finde Halt … in der kreativen Wut, die mich aufrichtet und vorwärtsbringt.

Ich finde Halt … in den Blicken der Menschen, die wissen, ohne dass ich etwas sagen muss.

Ich finde Halt … in der Stille, die mir erlaubt, mich selbst wieder zu hören.

Ich finde Halt … in meinem eigenen Nein, das ich immer lauter spreche.

Ich finde Halt … in meinem eigenen Ja, das sich nach mir anfühlt.

Ich finde Halt … im Rückzug.

Ich finde Halt … beim Rumcruisen durchs Hinterland, Sitzheizung an, die Musik laut und schnulzig.

Ich finde Halt … im ersten Schluck Whiskey nach einem Tag, der mich durchgekaut und ausgespuckt hat.

Ich finde Halt … darin, dass ich nicht alles aushalten muss.

Blog-Frühling

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die Frau hinter Quittenduft. Als Menstruationskundige und Zykluscoach gebe ich seit über 10 Jahren mein Wissen rund um den weiblichen Zyklus weiter. So auch hier auf meinem Blog, der dich dabei unterstützen soll, besser zu verstehen, was es mit dem zyklischen Leben auf sich hat. Mal nachdenklich, mal frech, mal superklug – aber immer bloody lesenswert.

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