Urlaub & Zyklus

3 Hunde, die dein Ferienglück sabotieren

Wir sehnen sie herbei. Wir freuen uns wochenlang darauf (und sparen vielleicht auch). Wir planen sie manchmal bis ins letzte Detail und eines Tages sind sie da: die Ferien.

Hast du schon bemerkt, dass auch Ferien zyklisch verlaufen?

Packen, Reise, Vorfreude, Neugierde – fühlt sich ähnlich an wie der innere Frühling.

Ankommen, entdecken, geniessen, auskosten – Hallo, innerer Sommer!

Dann die ersten Resteverwertungs-Abende, schon ein bisschen Wehmut, miese Laune beim Zusammenpacken – klare Herbst-Vibes. (Warum miese Laune? Bei den einen, weil sie bleiben möchten. Bei den anderen, weil sie so schnell wie möglich nach Hause wollen. Kann ziemlich brisant sein, diese Mischung. Ich habe das schon für euch getestet.)

Und am Schluss: der Ferienwohnung und dem Ort Tschüss & Danke sagen, heimreisen – innerer Winter.

Soweit, so logisch.

Aber jetzt kommt's: Unsere innere Jahreszeit, also wo wir persönlich gerade stehen im Zyklus, passt nicht zwingend zum Ablauf der Ferien. Und da könnte man denken, das sei ein Nachteil.
Doch genau hier liegt der Hund begraben. Oder besser gesagt: gleich drei Hunde, die in der Selfcare-, Selbstoptimierungs- und «Du-musst-dein-Leben-im-Griff-haben»-Bubble faul herumliegen. Die wird man fast nicht los.

Hund 1: Die Perfektionsfalle

Viele Frauen glauben, sie müssten den Urlaub perfekt timen, ansonsten wird er schlecht: Bitte Zyklus-Sommer am Strand, Zyklus-Winter bei Kaminfeuer (und ohne Kind und Mann) und Zyklus-Frühling in oh là là Paris. Und wenn es dann anders kommt – PMS in den Ferien mit der erweiterten Familie, auf die man sich schon seit Monaten freut, Menstruation auf der Velotour, angepisste Herbstlaune am Flughafen – fühlen sie sich, als hätten sie alles falsch gemacht.

Genau das ist der Hund: die Vorstellung, wir müssten uns und unseren Zyklus ständig perfekt managen. Und noch ein halber Hund dazu: die weitverbreitete Meinung, wir müssten im Urlaub per se gut drauf sein.

Instant-Entspannung und Glück auf Knopfdruck, mit der Ankunft am Ferienort. Wer hat diese Illusion erfunden?

Hund 2: Die Selfcare-Überforderung

Wir sind heute so daran gewöhnt, immer das Optimum für uns herauszuholen: die richtige Ernährung für die Phase, die passenden Workouts, die beste Me-Time und mindestens 30 Minuten Tagebuchschreiben im Morgengrauen, zum ersten Vogelgezwitscher, mit einer Tasse heissem Wasser, 7 × linksrum gerührt mit einem Löffel aus japanischem Kirschholz, der exakt auf 2312 m ü. M. von einer Zauberin an ihrem Zyklustag 2 einhändig geschnitzt wurde.

Wenn das im Urlaub nicht klappt, fühlen wir uns schnell, als hätten wir versagt. Aber der Hund ist: Selbstfürsorge wird zum neuen Leistungsdruck und hat mit echter Entspannung plötzlich nichts mehr zu tun.

Hund 3: Die Illusion der Kontrolle

Wir denken oft, wir müssen unseren Zyklus «im Griff» haben. Als könnten wir planen: Hier bitte Eisprung, da PMS-frei, dort maximaler Glow. Und dann kommt das Leben, mit Jetlag, fremdem Essen, überforderten Kindern, Schlafmangel wegen unbequemem Bett, alle plötzlich 24/7 auf engem Raum zusammen und Perimenopause-Chaos.

Der Hund liegt also darin: zu glauben, wir könnten alles steuern.

Statt einfach zu lernen, mit dem zu tanzen, was gerade ist. (Oder mit dem Fluss zu schwimmen. Also to go with the flow. Aber dieses Beispiel kann ich nicht bringen, weil ich nicht wirklich schwimmen kann.)

Ein Gedanke zur selbsterfüllenden Prophezeiung: Wer auf PMS wartet, wird öfter von PMS heimgesucht. Wie wäre es, wenn du ab jetzt PMS nicht mehr per se als «gehört dazu» anschauen würdest? PMS MUSS nicht vorkommen. Es gibt keine PMS-Zeit im Zyklus, die in Stein gemeisselt ist. Vielleicht ist es ohne den alltäglichen Druck und das immer drehende Hamsterrad sogar möglich, den inneren Herbst als total kraftvoll und entspannt zu erfahren? Bleib offen für die Geschenke der Zyklen.

Keine Lust auf immer freundlich und liebevoll – auch nicht im Urlaub

Falls du mich und meine Arbeit schon länger verfolgst und eine alte Zyklus-Häsin bist, hast du sicher längst gemerkt: Diese Zeilen schreibe ich im inneren Herbst.

Ich bin es müde, der vermittelnde Harmoniefaktor der Familie zu sein, ob zu Hause oder im Urlaub. Ich bin es leid, dass PMS verknüpft ist mit der Vorstellung, wie eine Frau sich zu benehmen hat. Wenn ständig suggeriert wird, dass Frauen, die nicht voller Power und u-huere freundlich und liebevoll durchs Leben wirbeln, überempfindlich, irrational und dramatisch sind.

Das hinterlässt Spuren in der ganzen Gesellschaft. Und genau hier treffen sich die drei Hunde wieder: Perfektionsdruck, Selfcare-Überforderung und Kontrollillusion. All das flüstert uns ein, dass wir «richtiger» sein müssten, um zu genügen, angepasst, ausgeglichen, freundlich. Immer. Doch irgendwann merkt man: Das Spiel macht müde. Es darf anders gehen.

Auch im Urlaub.

Urlaub ohne hohe Erwartungen und schlechtes Gewissen

Ich möchte dir sagen: Du bist richtig, genau wie du bist.

Ob als Wirbelwind oder Zaunkönigin, zartbesaitet oder zornig, zurückgezogen, angepisst oder in der Stimmung, alle zu umarmen. Wir haben mit all unseren Gefühlen Platz – im Zelt, im Wohnmobil, in der Ferienwohnung und auf diesem Planeten.

Wir dürfen uns endlich entspannen in dem Wissen, dass der ganze Druck, den wir uns vor den Ferien machen, einfach Quatsch ist. Wenn du kannst, lass ihn ab, wie die Luft aus einem dieser pinken Bade-Tierchen. Pfffffffff, alle Anspannung loslassen.

Du darfst sanft und stark, müde und effizient, klar und verwirrt sein – in der letzten Schulwoche, während des Packens und in den Ferien selbst. (Ja, es kann sogar passieren, dass du krank und im inneren Herbst oder Winter bist.)

Du bist nicht «okay trotz allem».

Du bist kostbar, wertvoll und ein Teil von etwas Grösserem.

Auch dann, wenn du es in den Ferien nicht fühlst, weil du die letzten Nächte in einem ungewohnten Bett nicht geschlafen hast, das Wetter euch einen Strich durch eure ganze Ausflugsplanung macht und die Teeniehormone mal wieder Achterbahn fahren.

Jedes Mal, wenn du in solchen Momenten glaubst, du müsstest anders, besser, weiter, fähiger sein, schneidest du dich von dieser Verbundenheit ab. Es ist Zeit, damit aufzuhören.

Die Zeit ist (urlaubs-)reif.

Für dein ganz eigenes, zyklisches und wunderbares Sein.

Blog-Herbst

Hoi, ich bin Josianne,

die Frau hinter Quittenduft. Als Menstruationskundige und Zykluscoach gebe ich seit über 10 Jahren mein Wissen rund um den weiblichen Zyklus weiter. So auch hier auf meinem Blog, der dich dabei unterstützen soll, besser zu verstehen, was es mit dem zyklischen Leben auf sich hat. Mal nachdenklich, mal frech, mal superklug – aber immer bloody lesenswert.

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  • Was es mit dem inneren Frühling und Sommer auf sich hat und was du in der ersten Zyklushälfte beachten darfst, damit du nicht ausbrennst und uf dä Felgä bei der nächsten Mens ankommst.
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