Kann Spuren von Mittelfinger enthalten

Seit über 10 Jahren bin ich jetzt als Zyklusmentorin und Menstruationscoach unterwegs und ein Thema, ist immer vorherrschend. Sowohl in den Fragerunden nach meinen Vorträgen, als auch in meiner digitalen Inbox. Das Thema, das so vielen Frauen unter den Nägeln brennt, ist:

Wie zum Geier gehe ich um mit der Drachenzeit – den Tagen vor der Menstruation?

Die Fragen dazu sind teilweise knallhart und ich liebe sie, für ihre Ehrlichkeit. Sie lesen sich dann etwa so:

  • Was kann ich machen, wenn ich meinen Mann anschnauze, die Kinder anschreie und mich wie der hinterletzte Knochen fühle deswegen?
  • Wie gehe ich damit um, wenn ich in dieser Zyklusphase ständig an mir zweifle, verzweifle, den Boss ermorden, den Schwiegervater vergiften oder auswandern möchte?
  • Warum wird mir alles zu viel, zu laut, zu oberflächlich und was gopfertellihueresiech kann ich dagegen machen?

Die gute Nachricht vorneweg: Ich weiss warum, und ich habe Ideen für dich! In diesem Blogartikel verrate ich dir 6 Gründe, warum es in der Zeit vor der Mens zu Mordgedanken, Selbstzweifeln und dem Wunsch dir einen Flieger nach Bali zu buchen, kommt.

Vorab: Die Fragen und E-Mails, die ich zu dieser ‹grässlichen PMS-Phase› erhalte, gehen mir nah und nach. Sie sind mir nicht egal, weil ich weiss, dass hinter jeder Frage eine Frau steckt. Ich könnte ein ganzes Buch nur über den inneren Herbst schreiben, was meine Lieblingsbezeichnung für diese Zeit im Zyklus ist.

Wem geben wir die Schuld am PMS-Tief?

Eine E-Mail ist mir besonders in Erinnerung, weil eine gute Prise Humor in der PMS-Verzweiflung durchsickerte. Esther schrieb mir: «Josianne, du bist wie eine Störfrequenz in meinem Leben. Lass mich doch suhlen in meinem Schlamassel. Immer wieder forderst du mich heraus, genauer hinzuschauen. Ich fand es einfacher, als ich noch meinen Hormonen und meinem Zyklus die Schuld geben konnte. Oder meinem Mann.»

Was für eine fantastische E-Mail – und das meine ich jetzt ohne einen Tropfen Sarkasmus: Es hat mich unglaublich glücklich gemacht. Warum?

  1. Ich störe gerne (wuaahhahahhaaaa).
  2. Ich liebe es, wenn Menschen anfangen zu grübeln, zu hinterfragen, nachzudenken. Wir sind ja erleichtert, wenn Kleinkinder ENDLICH aus der Warum-Phase kommen. Ich persönlich würde alle gerne wieder in diese Phase zurückschicken.
  3. Ich bin dafür, dass wir immer mal einen Adlerblick auf unser Leben werfen: Wie viel Lebenszeit geht drauf, wenn wir monatlich für 5 bis 6 Tage eine miese Stimmung haben, die weder uns noch anderen guttut? Was ist denn da los?

Wenn ich könnte, würde ich jetzt für dich ein extrem cooles Bild mit KI generieren, auf der eine stolze, unglaublich reife und wunderschöne, feurige Furie der Welt den Mittelfinger zeigt. Denn ja, ich kenn' das: Der innere Herbst kann Spuren von Mittelfinger enthalten. Und das ist auch ok so. Doch anstatt nach einem Schuldigen zu suchen (und ihn in deinem Partner zu finden), kannst du auch anfangen, zu hinterfragen, warum der innere Herbst denn bei dir ganz persönlich zum Heulen ist.

Gerne reich ich dir hier eine Liste, mit den häufigsten Gründen, warum die Zeit vor der Mens für so viele ein echtes Sumpfgebiet ist. Schau mal, ob du dich darin wiederfindest, der Adlerblick hilft.

6 häufige Gründe, wie es zu PMS kommt

  • Du hast (noch) kein Zykluswissen. Wie du den inneren Frühling und Sommer (1. Zyklushälfte) gestaltest, hat eine Wirkung auf deinen inneren Herbst und Winter. Verheizt du in der 1. Zyklushälfte bereits dein ganzes Holz, ist nicht mehr viel übrig im Herbst und Winter. Hat was mit Energiemanagement zu tun und ist im Grunde ganz einfach. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest: Lies mein Buch «Back to the Roots», in ihm beschreibe ich dir, wie du deine Energie so managen kannst, dass du nicht auf dem Zahnfleisch im inneren Herbst ankommst.
  • Dirty Dancing 1: Wir sitzen zu viel, bewegen uns zu wenig und das sage ich als Sportmuffel. Ich spreche nicht von Powersport und so, sondern von querfeldein Spazieren, lazy, sexy dance moves etc. Die Stagnation im Becken ist real, die Verkürzung des Psoas (= grösster Beugemuskel in unserer Hüfte) auch. Der Psoas wird als «Muskel der Seele» bezeichnet, und auch dazu wäre ein ganzes Buch zu füllen (aber nicht von mir.)
  • Dirty Dancing 2: Das ist mein Tanzbereich, das ist Deiner. Trample mir also nicht auf die Füsse. Anders gesagt: Nicht respektierte Grenzen sind Gift für den inneren Herbst. Dabei spielt es nicht mal eine Rolle, ob andere deine Grenzen missachten, oder du selber. Ist schlussendlich sowieso das Gleiche. (Autsch! Ich weiss.)
  • Unterzuckerung und Schlafmangel (denk nur an den Sneakers-Mann aus der Werbung): Nach dem Eisprung steigt das Progesteron und der Körper fleht uns an: Gibt mir mehr Essen! Warmes! Nahrhaftes! Langsames! Und geh früher ins Bett. Haben wir kein Gehör dafür, und nimmt unsere Schlafqualität im inneren Herbst ab, gerät unser Blutzuckerspiegel tags darauf durcheinander. Und die Stimmung auch. Mach das mal mehrere Tage am Stück. Bläh.
  • Vermissung: Yup, das gibt's: Man kann sich selber vermissen. Und das äussert sich oft im inneren Herbst. Wo ist mein Raum? Wann bin ich dran? Spüre ich überhaupt noch, was ich brauche? Wer bin ich, wenn ich nicht Partnerin, Mutter, Frau Quittenduft, Schwester, Tochter, Freundin bin?
  • Diverse Baustellen: Du kannst sicher sein: Alle Baustellen, ob seelischer, mentaler, physischer oder emotionaler Art, kommen im inneren Herbst mindestens einmal vorbei und klopfen an dein Herz. Anstrengend.

Bis hier gelesen? Und darüber nachgedacht, was die einzelnen Punkte mit DEINEM Leben zu tun haben könnten? Dann ist es nicht sehr verwunderlich, dass es monatlich rumpelt, oder? Der innere Herbst ist eine Kumulation von diesen und noch weiteren Punkten.

«So Josianne, du Störsender, was sind jetzt die guten Nachrichten?»

Was kannst du also tun, um den Tagen vor der Mens mit einer anderen Haltung zu begegnen? Wie kannst du nach und nach gelassener werden? Nicht von einem Zyklus auf den andern, doch mit jedem Zyklus ein bisschen mehr Wohlbefinden und weniger Schlamm in deinem Leben zu haben?

Stell dir vor,

  • dass dir dein innerer Herbst als Seismograph dient, der nicht gegen, sondern für dich arbeitet.
  • dass du eine fähige, schlaue Frau bist, die es schafft, genau hinzuschauen und ihr Leben und sich selbst unter die Lupe zu nehmen.
  • dass du für deine Werte, deine Lebensqualität und die Achtung dir selber gegenüber einstehen kannst und darfst. (Nicht, dass wir viel Übung darin hätten, aber hey – das können wir erlernen!)
  • dass du nach einem Umfeld streben darfst, welches dir kein Bein stellt.
  • dass du absolut dazu berechtigt bist, dein Innenleben, deine Verbindung zu stärken, zu lieben, zu pflegen, zu hegen. Und zwar so, wie du es willst und nicht, wie die Gesellschaft es verlangt.
  • dass du ready bist – ready for the next cycle. In kleinen Schritten, Babysteps, in 1%-Annäherungen dir selber auf die Spur kommen.

Du bist ziemlich fantastisch unter all den Schlammschichten.

Ich habe für mich in all den Jahren erfahren: Die vier verschieden Zyklusphasen, also auch die vier Versionen von mir, machen mich ganz. Natürlich finde ich den inneren Herbst nicht immer nur angenehm, der ist manchmal huere ungemütlich. Verknallt sein ins Leben fühlt sich lustiger an, als schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Harmonie im Herz ist angenehmer, als Grenzen zu setzen. Ich bin für meine Familie erträglicher, wenn ich gechillt drauf bin. Für mich selber ja auch.

Aber ich kam nicht auf die Welt und dachte, mein Lebensziel ist es, angenehm für alle zu sein. Ich mag es lieber echt, roh und wild, verbunden und mutig. Und das ist manchmal Knochenarbeit in der Seele. Doch da tropft der süsse Honig.

Wie geht’s dir im inneren Herbst? Enthält er auch noch viel zu oft Spuren von Mittelfinger? Dann wird’s Zeit, das zyklische Leben einzuladen und wohlwollend auf dich zu schauen. Ich wünsche dir von Herzen gutes Gelingen, deine Josianne

Magst du mehr über die vier inneren Jahreszeiten erfahren, lies mein Buch «Back to the Roots» und abonniere jetzt meinen wöchentlichen Quittenduft Newsletter. In der Box unter dem Artikel kannst du dich dafür anmelden.

Blog-Winter

Hoi, ich bin Josianne,

die Frau hinter Quittenduft. Als Menstruationskundige und Zykluscoach gebe ich seit über 10 Jahren mein Wissen rund um den weiblichen Zyklus weiter. So auch hier auf meinem Blog, der dich dabei unterstützen soll, besser zu verstehen, was es mit dem zyklischen Leben auf sich hat. Mal nachdenklich, mal frech, mal superklug – aber immer bloody lesenswert.

Hat dir das gefallen und du möchtest mehr über das zyklische Leben erfahren? Dann melde dich für die kleine Schritt-für-Schritt-Einführung in den Zyklus an. Wir lesen uns.

Mit «Hello Zyklus!» Schritt für Schritt ins zyklische Leben eintauchen

Ich, Josianne, erkläre dir in 3 Schritten höchstpersönlich die Basics:

  • Was es mit dem inneren Frühling und Sommer auf sich hat und was du in der ersten Zyklushälfte beachten darfst, damit du nicht ausbrennst und uf dä Felgä bei der nächsten Mens ankommst.
  • Selbstbeobachtung: Das A und O im zyklischen Leben - wie du ganz easy damit beginnst und warum es dir hilft, ALLE Zyklusphasen smart für dich zu nutzen (inklusive Zyklusrad zum Ausfüllen.)
  • Wie du dich so durch den inneren Herbst und Winter navigierst, dass du die Zeit vor und während der Mens nicht mehr absitzt, sondern in Zukunft bloody good meisterst.

Bereit für «Hello Zyklus!»? Dann melde dich jetzt für 0 CHF an und erhalte in 3 E-Mails und 2 Videos deine persönliche Schritt-für-Schritt-Einführung zum zyklischen Leben!

Nach «Hello Zyklus!», deiner Einführung ins zyklische Leben, bekommst du im Anschluss automatisch meinen legendären Newsletter. Er unterstützt dich darin dranzubleiben, bringt dich zum Schmunzeln und versorgt dich mit allen News aus dem Quittenduft-Universum. Natürlich kannst du dich jederzeit abmelden. Details findest du in der Datenschutzerklärung.