Der geheimnisvolle Mitreisende in deinem Gepäck

Wenn du Lust auf einen ent­spann­ten Urlaub hast, liest du am bes­ten wei­ter, denn ein undurch­sich­ti­ger Gast wird auch mit­rei­sen: Dein Mens­trua­ti­ons­zy­klus.

Je nach Zyklus­pha­se wir­ken fol­gen­de Sta­tio­nen eines Urlau­bes ganz anders auf dich. Du wirst dich ver­schie­den ver­hal­ten und füh­len. Du wirst mit Schwung durch­se­geln, genies­sen, über Situa­tio­nen lachen oder bereits schlapp im Urlaub ankom­men, wort­knapp (mein neu­es Lieb­lings­wort!) sein, dich auf­re­gen oder ent­täuscht sein.

Lasst uns das im Detail anschau­en:

PACKEN:

Zyklus-Früh­ling: Oh – grü­nes oder rotes Kleid? Ach komm, bei­de. Und noch ande­re lus­ti­ge Klei­der, die ich unter dem Jahr nie getra­gen habe.
Zyklus-Som­mer: Lal­a­laa, ich brauch gar nicht viel, und was ich ver­ges­se, kau­fe ich vor Ort.
Zyklus-Herbst: Drei­fa­che Men­ge von allem, man will ja für alle Situa­tio­nen vor­be­rei­tet sein.
Zyklus-Win­ter: Rasie­rer ver­ges­sen, Schmink­zeug ver­ges­sen, Som­mer­kleid­chen — ähm nei isch ok ohni. Wo ist mein Schlab­ber­pul­li der nach Zimt und Vanil­le riecht bit­te?

ANREISE:

Zyklus-Früh­ling: Wow die­se Land­schaft, ist ja so erfri­schend, mal was ande­res zu sehen.
Zyklus-Som­mer: Ich freue mich so auf die Zeit mit der Fami­lie. Was für ein Pri­vi­leg, in den Urlaub rei­sen zu kön­nen mit der gan­zen Ban­de.
Zyklus-Herbst: Sim­mer änd­lich daaaaaa? Dau­ert ja ewig! Jetzt sind emal ruhig da hinä.
Zyklus-Win­ter: Wo ist die nächs­te Toi­let­te? Hält die Bin­de noch durch? Ich glaub ich muss schon wie­der wech­seln. Mein Kreuz schmerzt lang­sam vom lan­gen Sit­zen.

FERIENORT:

Zyklus-Früh­ling: Oh wie span­nend, ich geh gleich alles erfor­schen. Aus­pa­cken kön­nen wir spä­ter.
Zyklus-Som­mer: Wie schön, die Feri­en­woh­nung. Alles gut ein­ge­rich­tet, kommt ich koch uns gleich etwas.
Zyklus-Herbst: Fuck. Sieht aber gar nicht so aus wie im Pro­spekt. Die Stras­se, die durch den Gar­ten führt, nervt mich jetzt schon. War­um war die nicht abge­bil­det? War das eine Mücke?
Zyklus-Win­ter: Sind die Bet­ten ächt bequem? Ich muss mich kurz hin­le­gen und mich von der Rei­se erho­len.

TAGESPLANUNG:

Zyklus-Früh­ling: Let’s go! Wer kommt mit an den Strand?
Zyklus-Som­mer: Kocht 2 Stun­den vor, macht Pick­nick bereit für den Tag unter­wegs, wäh­rend dem die här­zi­gen Kin­der ganz lieb mit dem Papa spie­len (ähem).
Zyklus-Herbst: Pom­mes-Bude! Denn ich mach sicher nicht das Dienst­mäd­chen hier für euch!
Zyklus-Win­ter: Könnt ihr heu­te allei­ne los­zie­hen? Ich will aus­ru­hen (Fami­lie ver­dreht die Augen).

FERIENFLIRT:

Zyklus-Früh­ling: Ich genies­se das unver­bind­li­che, harm­lo­se Flir­ten, in schö­ne Gesich­ter grin­sen, Small Talk machen mit Men­schen, die nichts von mir wis­sen.
Zyklus-Som­mer: ALLE Män­ner hier sehen bes­ser aus als die zu Hau­se!
Zyklus-Herbst: Mein Mann nervt mich gött­lich. Ich brenn mit einem von hier durch (end­lich! It was about bloo­dy time!).
Zyklus-Win­ter: Ach, hier gibt’s noch ande­re Men­schen?

ESSEN:

Zyklus-Früh­ling: Ich ess mich ein­mal quer durch die Kar­te, pro­bie­re jeden Tag was Neu­es.
Zyklus-Som­mer: Klar koch ich auch im Urlaub ger­ne für alle. Komm, wir laden noch die Nach­barn ein.
Zyklus-Herbst: Mein Bauch rebel­liert. Ist gebläht. Frit­tiert in Ehren, aber ich brauch mal wie­der einen Fen­chel ohne alles.
Zyklus-Win­ter: Gibt’s hier auch Haus­lie­fer­dienst? Könnt ihr allei­ne ins Restau­rant gehen? Ist mir zu laut.

BETT / SCHLAF:

Zyklus-Früh­ling: Hat was auf­re­gen­des, eine neue Schlaf­um­ge­bung.
Zyklus-Som­mer: Ich hof­fe die Kin­der schla­fen wie­der mal frü­her ein, damit ich mit mei­nem Mann kann.
Zyklus-Herbst: Scheiss-Bett, knarrt bei jeder Bewe­gung. Das Ravio­li­kis­sen erstickt mich. Was ist das für ein Geräusch?
(Oder auch: Die­ses Bett ist 10 x bes­ser als das zu Hau­se. Nächs­ter Schritt: Auch daheim ein neu­es, bes­se­res Bett anschaf­fen.)
Zyklus-Win­ter: Thanks the God­dess für Peri­oden­un­ter­wä­sche! Sonst sähen wir jetzt Rot.

HEIMREISE:

Zyklus-Früh­ling: Ging ja echt rasend schnell vor­bei, die­ser Urlaub. Wir kom­men wie­der. Ver­spro­chen.
Zyklus-Som­mer: Ich will nicht. Ich blei­be für immer hier! War­um haben wir mehr Gepäck als bei der Anrei­se?
Zyklus-Herbst: Fah­ren wir? Ich habe Stall­drang. Ich will mei­nen Tages-Rhyth­mus zurück! Mei­ne plan­ba­ren Frei­räu­me! Zum Glück kön­nen die Kin­der zu Hau­se wie­der allei­ne in der Nach­bar­schaft her­um­stromern.
Zyklus-Win­ter: Fin­de ich genug sau­be­re Toi­let­ten unter­wegs? Haben wir genug Essen dabei für die Heim­fahrt?
Und falls es ein sehr schö­ner Urlaub war: Abschieds­trä­nen, Weh­mut, schon nach der ers­ten Minu­te Sehn­sucht.

ZUHAUSE:

Zyklus-Früh­ling: Wo gehen wir als nächs­tes hin?
Zyklus-Som­mer: Dank­bar für die gemein­sa­me Zeit. Alle gesund. Kommt, ich koch uns was Fei­nes.
Zyklus-Herbst: Noch am glei­chen Tag alle Gepäck­stü­cke aus­ge­räumt und die Klei­der gewa­schen. Sogar unter­wegs, kurz vor dem Ankom­men, noch Brot und Milch ein­ge­kauft.
Zyklus-Win­ter: Ich pack dann alles nach der Mens­trua­ti­on aus, das kann war­ten. Tee?

Wenn du auf dei­nen Juli und August blickst: In wel­cher Zyklus­pha­se wirst du sein vor, wäh­rend und nach dem Urlaub?

Kurz noch ein paar «good to knows»:

Jet­lag kann die Zyklus­län­ge ver­än­dern, glei­ches gilt für: Som­mer­grip­pen, Magen­darm­grip­pen, frem­des, schwe­res, Essen, Alko­hol­ex­zes­se, Schwan­ger­schaft durch Feri­en­flirt. Sei also vor­be­rei­tet, wenn nicht alles «gleich wie immer» läuft, das wirkt sich auch auf den Kör­per aus.