8 Ideen für ein zyklisches Leben, die auch mit kleinen Kindern machbar sind

Viele Frauen denken, dass zyklisch zu leben ihr Leben komplizierter macht. «Jetzt au das na!»

So als müssten sie zusätzlich zu all den Rollen, die sie ohnehin schon tragen – Mutter, Hausfrau, Ehefrau, Freundin, Schwester – auch noch permanent ihren Zyklus im Blick behalten und irgendetwas tun. «Zyklisch leben» als Selbstoptimierungsmassnahme und weiteres To-do auf einer Liste, die wir abarbeiten müssen, um zu genügen.

Doch genau das bedeutet zyklisch leben nicht. Würkli, würkli nid.

Es geht nicht darum, noch mehr Aufgaben zu haben oder alles gleichzeitig im Kopf zu behalten. Vielmehr geht es darum, Tag für Tag zu schauen: Wie kann ich mit meinem Zyklus leben – statt gegen ihn?

In diesem Artikel teile ich 8 Ideen, die du ohne grossen Aufwand ausprobieren kannst und die deinen Alltag leichter machen. Sie helfen dir, noch mehr auf dich selbst zu achten und das Wissen um deinen Zyklus in dein Leben einfliessen zu lassen. Ganz konkret und ohne, dass du dafür noch 5 Kurse studieren, 7 Seminare buchen oder 3 Bücher lesen musst.

Idee Nr. 1: Nutze eine Zyklus-App oder die Mondzeitagenda

Der erste und wichtigste Schritt: Kenne deinen Zyklustag.

Trage deinen Zyklus entweder in einer App ein oder nutze die Mondzeitagenda. So weisst du jederzeit, wo du gerade stehst.

Mit einer Agenda hast du zusätzlich den Vorteil, dass du neben deinem Zyklustag auch deine Termine im Blick behältst. So kannst du leichter planen: die Verabredung, den Arzttermin, das Schulgespräch oder das Backen fürs Familienfest. Du weisst, wo du im Zyklus stehst, und hast auf dem Schirm, dass der Kletterpark am Wochenende vielleicht keine gute Idee ist, wenn du heute am Zyklustag 21 bist.

Ja, vielleicht fühlt sich das am Anfang wie ein zusätzliches To-do an.

Aber hey, es ist nur eine Zahl, die du in eine Agenda einträgst, oder eben der Blick auf eine App. Irgendwann geht dir das in Fleisch und Blut (oh yes!) über, und das Wissen um deinen Zyklustag macht so vieles leichter, dass du es bald nicht mehr missen magst.

Meine Lieblings-App: https://getseasons.ch/

Idee Nr. 2: Stelle dir die Zauberfrage

Sobald du deinen Zyklustag kennst, kannst du dir jederzeit die Zauberfrage stellen. Sie lautet: «Wo stehe ich heute in zwei Wochen?»

Denn in zwei Wochen befindest du dich ungefähr am gegenüberliegenden Punkt in deinem Zyklus. Bist du heute in deinem inneren Sommer (Eisprung), hast du in zwei Wochen deine Mens. Bist du gerade im inneren Frühling, steht in zwei Wochen dein innerer Herbst an.

So kannst du Verabredungen oder Aufgaben nicht nur nach freien Terminen im Kalender, sondern auch nach deinem Energielevel abstimmen und entspannter planen. Stolperfalle in der 1. Zyklushälfte: JA sagen. Zu allem. Weil deine Energie ja grad reicht und du alle Ideen super findest. Was wirst du im Herbst darüber denken?

Idee Nr. 3: Vorkochen für stressige Zeiten

Kochen gehört zum Alltag. Wahrscheinlich kennst du die Momente auch, in denen dir nichts einfällt, du keine Lust hast oder der Kühlschrank einfach nichts mehr hergibt.

Im inneren Frühling oder Sommer? No problem. Du bist kreativer und zauberst aus den Resten mit links schnell noch etwas super Leckeres.

Im inneren Herbst oder Winter? OMG! Kochen wird nicht selten zu Stress und kann sehr nervenaufreibend sein. Alle die unterschiedlichen Essenswünsche (Pasta, anyone?), das Mithelfen beim schnätzle und schniidä.

Mein Tipp: Nutze deine energievolle Zeit, um vorzukochen. Koche einfach die doppelte Menge und friere die Hälfte ein. Der Aufwand ist überschaubar, und das Gefühl, an einem turbulenten Tag in der zweiten Zyklushälfte etwas Leckeres aus dem Tiefkühlfach zu holen, ist unbeschreiblich.

Idee Nr. 4: Hab immer Soulfood zur Hand

Wenn wir schon beim Thema Essen sind (wichtiges Thema, gell!?!), dann denke auch an deine Seele. Wie oft passiert es, dass wir schnell noch zwischendurch eine Kleinigkeit essen – nicht immer, weil wir Hunger haben, sondern als Nervennahrung. Beliebte Zyklusphasen dafür sind Übergänge und die Zeit kurz vor der Mens. Momente, in denen du denkst: «Boah, jetzt brauch ich was zwischen die Zähne.» Die Lust auf Salz, Fett oder Zucker (oder alles zäme?!) steigt. Biologisch ist es tatsächlich so, dass unser Kalorienbedarf vor der Menstruation steigt.

In solchen Momenten ist es gut, wenn du dein Soulfood, und nicht nur Junkfood, parat hast.
Schoggi darf natürlich auch mal sein, doch wie gut fühlst du dich, nachdem du sie zwischen Tür und Angel verputzt hast, nur weil es gerade stressig war?

Soulfood schenkt dir Energie und tut der Seele gut. Das kann zum Beispiel sein: eine Handvoll Nüsse, Bananenchips, Energiekugeln aus Datteln oder andere kleine Snacks, die du gerne magst.

Idee Nr. 5: Sorge für ausreichend Schlaf

Schlaf ist keine Nebensache, er ist die Basis für dein Wohlbefinden. Gerade als Mama kleiner Kinder weisst du, wie sehr dein Energielevel von deiner Erholung abhängt.

Wusstest du, dass sich auch unser Schlafbedarf je nach Zyklusphase ändert? In der zweiten Zyklushälfte brauchen wir mehr Schlaf. Das ist nicht Einbildung oder Schwäche, sondern einfach Biologie.

Wenn du (siehe Idee Nr. 1) immer weisst, an welchem Zyklustag du gerade stehst, kannst du das im Blick haben und die richtigen Schlafmassnahmen ergreifen. So wuppst du den Alltag, ohne regelmässig auf dem Zahnfleisch zu gehen.

In der zweiten Zyklusphase oder anstrengenderen Phasen gilt: Geh mit deinen Kindern ins Bett oder nutze ihre Mittagsschlafzeit, um dich selbst auszuruhen. Viele Mütter tappen in die Falle, die freie Zeit sofort für Hausarbeit zu nutzen. Schnell eine Waschmaschine anstellen, Wäsche aufhängen, durchsaugen … Und wenn die Kids wieder aufwachen und topfit sind, spürst du die Anstrengung in allen Knochen und fragst dich, wie du diesen Nachmittag bewältigen sollst.

Ich selber reduziere in der Woche vor der Mens mein Abend-Programm. Je langsamer ich einen Tag ausklingen lassen kann, desto besser wird die Nacht. Und als mein ältestes Kind 10 Jahre alt war, habe ich mich endlich von der Illusion verabschiedet, dass ich abends, wenn alle schlafen, noch genügend Energie haben werde, um Liegengebliebenes zu erledigen. Bloody 10 years hat es gedauert, bis ich mir das eingestehen konnte, dass meine Energie spätestens um 21 Uhr zu Ende war.

Essen und Schlaf haben einen immensen Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel, dieser wiederum auf das Nervensystem. Und die Hormone können nur in Ruhe ihren Job erledigen, wenn unser Nervensystem nicht am Arsch ist.

Idee Nr. 6: Was ist die eine Aufgabe des Tages?

Gerade als Mama kleiner Kinder ist der Alltag unberechenbar. Oft wollen wir viel zu viel und schreiben uns lange To-do-Listen, voll mit Dingen, die wir mal erledigen sollten. Neue Schuhe für Kind A, Geschenk für den Kindergeburtstag am Samstag (Kind B), Kühlschrank nass wischen, Betten neu beziehen, bei der Grosstante melden usw.

Wenn dann im inneren Herbst noch Nestbautrieb und Aufräummodus hinzukommen und du es «schnell noch ordentlich» haben magst, bevor die Mens kommt, ist die Überforderung perfekt. Kein Wunder, dass wir am Abend enttäuscht sind, wenn die Hälfte unserer Liste unerledigt bleibt.

Deshalb: Reduziere dich auf eine einzige Priorität pro Tag. Zum Beispiel: In die Bibliothek. Oder: Mama anrufen. Oder: Termin beim Arzt abmachen.

Schreib sie auf einen Zettel und erledige sie. Und dann: Feiere dich dafür!

Nicht zwei Aufgaben, nicht fünf, nur diese eine Sache. Alles andere, was zusätzlich gelingt, ist Bonus. So spürst du am Ende des Tages Zufriedenheit, statt dich von einer nie endenden Liste erdrückt zu fühlen.

Idee Nr. 7: Nimm dir kleine Pausen-Momente

Warte nicht auf das Wellness-Wochenende, das dein Mann dir vielleicht in 5 Jahren zum Hochzeitstag schenkt. Nimm dir kleine Pausen-Momente, jeden Tag. Oft reichen schon zehn Minuten, um dich zu erden.

Trink eine Tasse Tee und leg die Beine hoch. Schnupper an einem ätherischen Öl und atme bewusst tief durch. Setz dich hin und erlaube dir, einfach mal kurz nichts zu tun.

Diese Mini-Pausen sind wohltuend und zeigen auch deinen Kindern: Pausen gehören dazu.

Wenn du das umsetzt, trägst du zum Weltfrieden bei, daran glaube ich ganz fest. Denn wenn du dich mal umschaust, siehst du, wie alle nur rennen, und «schneller, höher, weiter» in unserer Leistungsgesellschaft für viele das Einzige ist, was zählt.

Zyklisch zu leben geht anders. Es ist langsamer. Verbundener.

In der Natur gibt es nichts, das ohne Pausen und Innehalten «funktioniert». Ruhephasen, Regeneration, Nichts-Tun gehören ganz natürlich zu allem Lebendigen. Nur wir Menschen haben das im Laufe der Geschichte verlernt.

Pausen zu machen ohne schlechtes Gewissen ist die Königinnendisziplin des zyklischen Lebens. Drum trink deinen Tee und fühle dich wie eine Königin dabei. Du tust deinen Kindern einen riesigen Gefallen, wenn du ihnen vorlebst, dass Pausen nicht nur ok, sondern selbstverständlich und wichtig sind.

Idee Nr. 8: Deine Stunde – klare Absprachen mit dem Partner

Oft ist es nicht die tatsächliche Belastung, die uns stresst, sondern die ständige Präsenz und Verfügbarkeit. Besonders am Wochenende, wenn alle zu Hause sind, bleibst du als Mama häufig automatisch in der «Dauerbereitschaft»: mit einem Ohr, einem Auge und einer Hand immer bei den Kindern und dem Haushalt.

Doch dein Partner ist auch da. Die Kinder könnten ebenso gut zum Papa gehen, wenn sie Hilfe brauchen, wenn etwas wehtut oder wenn ein Streit gelöst werden muss.

Ich ermutige dich dazu, feste Absprachen zu treffen und dir Zeiten freizuschaufeln, in denen du einfach mal nicht zuständig bist. Vereinbare mit deinem Partner eine feste Stunde, die nur dir gehört.

In dieser Zeit bist du nicht zuständig. Für nichts. Ob du rausgehst, Yoga machst, ein Buch liest oder dich einfach ins Schlafzimmer zurückziehst: Es ist deine Stunde. In dieser Stunde beantwortest du keine Fragen, triffst du keine Entscheidungen.

Die klare Absprache sorgt dafür, dass die Kinder in dieser Zeit wissen: Jetzt ist Papa (oder das Grosi, das Hüeti, der sehr grosse Bruder, etc.) dran.

Ich war 3 Jahre lang alleinerziehend und ich weiss, was es bedeutet, keine «Dorf» zu haben. Deshalb noch folgende Worte zum Schluss:

Suche dir dein eigenes Dorf

Alleine geht vieles schwerer, und doch leben wir heutzutage oft in Kleinfamilien, jede kocht für sich, schaut für sich, organisiert sich selber. Das ist super anstrengend, und ich finde, wir sind nicht so sehr dafür geschaffen, alles alleine zu stemmen. Gerade im Alltag mit kleinen Kindern ist es eine riesige Erleichterung, wenn du ein unterstützendes Umfeld hast. Wir müssen nicht alles alleine schaffen. Vernetze dich mit anderen Müttern, oder auch nice: Mit Menschen ohne Kinder! Die sind nämlich Gold wert, eignen sich bestens, um ein paar Stunden einzuspringen, und sind meistens froh, wenn sie danach wieder gehen können.

Oder suche aktiv Kontakte mit Familien, bei denen die Kinder ungefähr im selben Alter sind und sich gut verstehen. So könnt ihr euch gegenseitig unterstützen. An Tagen, an denen du erschöpft bist, bringst du deine Kinder zu einer anderen Mama. In deinem zyklischen Sommer, wenn du voller Energie bist, nimmst du die Kinder.

So entsteht ein Geben und Nehmen, das allen guttut.

Denk dabei an das afrikanische Sprichwort: «Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.»

Dieses Dorf dürfen (ok, müssen!) wir uns selbst erschaffen, indem wir Netze knüpfen, uns verbinden und die passenden Menschen in unser Leben einladen.

Es dauert vielleicht, bis du dir dieses Netzwerk aufgebaut hast. Am besten gelingt dieser Aufbau im inneren Frühling und Sommer. Und später, wenn das Dorf da ist, profitierst du vor allem im inneren Herbst und Winter davon. Und wenn es einmal da ist, ist es eine enorme Erleichterung für dich, und es macht das zyklische Leben mit kleinen Kindern viel einfacher.

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Ausprobieren. Weitere Ideen findest du in meinem Buch «Back to the Roots».

Blog-Herbst

Hoi, ich bin Josianne,

die Frau hinter Quittenduft. Als Menstruationskundige und Zykluscoach gebe ich seit über 10 Jahren mein Wissen rund um den weiblichen Zyklus weiter. So auch hier auf meinem Blog, der dich dabei unterstützen soll, besser zu verstehen, was es mit dem zyklischen Leben auf sich hat. Mal nachdenklich, mal frech, mal superklug – aber immer bloody lesenswert.

Hat dir das gefallen und du möchtest mehr über das zyklische Leben erfahren? Dann melde dich für die kleine Schritt-für-Schritt-Einführung in den Zyklus an. Wir lesen uns.

Mit «Hello Zyklus!» Schritt für Schritt ins zyklische Leben eintauchen

Ich, Josianne, erkläre dir in 3 Schritten höchstpersönlich die Basics:

  • Was es mit dem inneren Frühling und Sommer auf sich hat und was du in der ersten Zyklushälfte beachten darfst, damit du nicht ausbrennst und uf dä Felgä bei der nächsten Mens ankommst.
  • Selbstbeobachtung: Das A und O im zyklischen Leben - wie du ganz easy damit beginnst und warum es dir hilft, ALLE Zyklusphasen smart für dich zu nutzen (inklusive Zyklusrad zum Ausfüllen.)
  • Wie du dich so durch den inneren Herbst und Winter navigierst, dass du die Zeit vor und während der Mens nicht mehr absitzt, sondern in Zukunft bloody good meisterst.

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