Gurken, Milchreis und Mojito – Wie die Ernährung deinen Zyklus beeinflusst
Im Sommer wimmelte es in unserem Garten von Gurken. Die Stauden von meinem Sohn Julian bringen fette, feinste Nostrano-Gurken hervor, die von meiner Tochter Moira machen lustige Schwanenhals-Verrenkungen, oder vielleicht ist es eine bis anhin unbekannte Brachiosaurus-der-nach-hinten-guckt-Gurkensorte.
Eines Tages sassen wir beim Abendessen am Gartentisch. Plötzlich bricht Hektik aus, wegen Wespen, die nicht von uns ablassen wollten. Stress (ich bin hoch allergisch), ungemütlich, nicht entspannt. Moira fuchtelt mit ihrer Brachiosaurusgurke in der Luft umher, um die Viecher zu verjagen. Die Gurke bricht entzwei, der Teller, auf dem sie landet, auch. Kichererbsen überall. Ich ermahne sie, etwas ruhiger zu sein, sich langsam zu bewegen, nicht panisch zu werden. Moira, nicht die Erbsen.
Ich: «Weisst du, gemütlich. Damit die Wespen nicht aggressiv werden.»
Moira: «Also eigentlich so, wie Julians Gurke. Meine ist wild, seine ist gemütlich.»
Julian: «Ja oder so wie Mama während der Mens. Dann ist sie auch eine gemütliche Gurke.»
… kicher, kicher, kicher …
Einen Doktor-Titel, Dr. med. oder Dr. rer. nat., etc., habe ich nicht, jedoch erweitert sich die Liste meiner Bezeichnungen stetig: Zyklusmentorin, Menstruationskundige, Mama, Autorin, Hüterin des Feuers, glückliches Präriehuhn, Queen of Popcorn, und jetzt noch gemütliche Gurke. Passt.
Genug Blabla über mich - Nun zu dir und deinen Gurken
Essen und Zyklus ist in meinen Kursen und Vorträgen immer Thema. Ich bin keine gute Ratgeberin, wenn es um individuelle Ernährung und Kochen geht. ABER ich habe natürlich doch etwas zu sagen, denn die Natur selbst gibt uns so viele Hinweise auf zyklische Ernährung.
Bei mir ist die Frage also nicht, ob vegan, weizenfrei oder Intervall-Fasten, sondern:
Was wächst im Frühling, was im Sommer, und was in der zweiten Jahreshälfte?
Und: Kann ich das Übersetzen auf meinen Menstruationszyklus? Yup, das funktioniert voll!
Eine zyklusgerechte Ernährung könnte so aussehen – und diese kannst du an deine persönliche Art und Weise, wie du isst, anpassen:
Im inneren Frühling (nach der Mens)
Viele frische Kräuter, viele Vitamine, alles, was den Körper nach der Menstruation wieder kräftig, stärkt und in Schwung bringt, oder auch reinigt. Was wächst im Frühjahr als Erstes? Ja, es sind Brennnesseln, Girsch und Bärlauch. Der Schnittlauch, die Radieschen und der Rhabarber. Auch der Spinat und die Minze (übrigens: ziemlich geil in Kombination) sind schooon da, und natürlich auch aaalle Vögel, alle. Aber die essen wir ja nicht. Meistens.
Im inneren Sommer (Zyklusmitte, um den Eisprung herum)
Erdbeeren, Kirschen, Melonen, Salat, Heidelbeeren … und natürlich Gurken, Tomaten, Zucchini. Basilikum, Oregano und Thymian machen alles super aromatisch und geschmacksintensiv. Viele von uns können sich im inneren Sommer mit dem ernähren, was in Happen, frisch und süss, zur Verfügung steht. Ein bisschen snacken, ein bisschen knabbern, und das genügt schon. Roh, halb roh und on the go wird vom Körper verziehen.
Im inneren Herbst (die Woche vor der Menstruation)
... sieht das Ganze total anders aus: Da unser Körper NACH JEDEM EISPRUNG von einer möglichen Schwangerschaft ausgeht, melden uns die Hormone: Iss mehr. Iss warm. Iss nahrhaft. In short: give me more smart calories. Und was macht sogar die Raupe Nimmersatt im Herbst satt? Genau: Kürbisse, Kartoffeln, Nüsse, Quitten, Rüben, Randen, Rüebli, Bohnen. Dazu Salbei, Rosmarin, Bohnenkraut, Wein (zählt auch zum Herbstgemüse, oder?).
Im inneren Winter (während der Menstruation)
Ok, Schnee im Garten. Brachiosaurusgurke in der Eiszeit, sozusagen. Aber hier kommt uns alles zugute, was wärmt: Eintöpfe, Schmorgerichte, Suppen. Knollensellerie und Kohlgemüse. Meerrettich, Bohnen, Pastinaken. Und wichtig: Da die Verdauung währender Menstruation eher träge ist, bitte darauf achten, dass du nicht allzu blähendes Essen zu dir nimmst.
Profitipp für alle, die sich zyklisch ernähren und vorausschauend planen wollen: Wenn wir schlau sind, haben wir während dem inneren Sommer für den inneren Winter vorgekocht, eingefroren, eingemacht. Denn die allermeisten von uns ernähren sich ja nicht aus dem Garten, sondern aus dem Coop. Da ist immer alles verfügbar. Cheibe hohl, eigentlich.
Vielleicht hast du vor Jahren, oder Monaten, mal das Zyklus-Rad geführt, um deinen Stimmungen, Gefühlen und Bedürfnissen auf die Spur zu kommen. Heute ermuntere ich dich dazu, ein, zwei oder drei Zyklen lang das Zyklusrad auszufüllen, mit dem Fokus Appetit, Gelüste, Ernährung, Hungerlöcher.
HIER kannst du es als PDF herunterladen.
Ein kulinarisch-zyklischer Kurztrip rund um den Globus
I can't help myself: Bei mir denkt es automatisch in Zyklen, Himmelsrichtungen, Entwicklungsstadien, Kreisläufen … ob ich will oder nicht. Darum hier noch eine kleine Auswahl an Kochideen à la Josianne, passend zu deinen inneren Jahreszeiten.
Milchreis, Zimt & Zucker, und warmer Zwetschgenkompott. Danach eine Tasse heisser Kakao, nordisch-hyggelig = innerer Winter.
Asiatisch. Leicht, frisch, mit Ingwer und Limette, Sprossen, Spinat und fein. Grüntee = innerer Frühling.
Mexikanisch. Vielfältig und farbig. Tortillas mit 15 Schäleli verschiedener Füllungen. Oder auch Ceviche. Scharf. Anregend. Yum. Dazu ein Mojito = innerer Sommer.
Lachs, Kartoffeln, Krautstile mit Béchamel-Sauce. Rahmig-crèmig, in einem kleinen Fisch-Restaurant in Britisch Columbia, an einem stillen See in der Abenddämmerung. Dazu Quell-Wasser, danach Assam-Schwarztee. Und Apfelwähe mit Schlagrahm = innerer Herbst.
Na, hast du jetzt Hunger? Das freut mich. Dann frag dich doch, an welchem Zyklustag du heute stehst und wie du dir etwas zaubern kannst, das zu deiner inneren Jahreszeit passt.
Guten Zyklus-Appetit!
Hoi, ich bin Josianne,
die Frau hinter Quittenduft. Als Menstruationskundige und Zykluscoach gebe ich seit über 10 Jahren mein Wissen rund um den weiblichen Zyklus weiter. So auch hier auf meinem Blog, der dich dabei unterstützen soll, besser zu verstehen, was es mit dem zyklischen Leben auf sich hat. Mal nachdenklich, mal frech, mal superklug – aber immer bloody lesenswert.
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Mit «Hello Zyklus!» Schritt für Schritt ins zyklische Leben eintauchen
Ich, Josianne, erkläre dir in 3 Schritten höchstpersönlich die Basics:
- Was es mit dem inneren Frühling und Sommer auf sich hat und was du in der ersten Zyklushälfte beachten darfst, damit du nicht ausbrennst und uf dä Felgä bei der nächsten Mens ankommst.
- Selbstbeobachtung: Das A und O im zyklischen Leben - wie du ganz easy damit beginnst und warum es dir hilft, ALLE Zyklusphasen smart für dich zu nutzen (inklusive Zyklusrad zum Ausfüllen.)
- Wie du dich so durch den inneren Herbst und Winter navigierst, dass du die Zeit vor und während der Mens nicht mehr absitzt, sondern in Zukunft bloody good meisterst.
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