Das zyklische Rezept zum Fremdgehen
An einer meiner Lesungen habe ich etwas gesagt, was den einzig anwesenden Mann leer zu schlucken gebracht hat. Mit grossen Augen und krächzender Stimme hat er gefragt: «Kannst du das bitte nochmals wiederholen?» — ok, so genau habe ich seine grossen Augen nicht gesehen, er sass ziemlich weit hinten neben seiner Frau. Aber das Gelächter aus dieser Ecke war schallend.
Was habe ich gesagt? Wir sprachen über Beziehungen, über die verschiedenen Zyklusphasen, und wie halt die eine oder andere Baustelle ziemlich grosse Auswirkung aufs Leben haben kann, wenn man sie ignoriert.
Meine Aussage war: «Frustration in der Beziehung, gepaart mit einem Glas Wein und einem lustgeprägten Eisprung, kann zu Fremdgehen führen.»
Hast du gewusst, dass der Grossteil an Beziehungsknatsch im inneren Herbst stattfindet, also in der Zeit vor der Menstruation? Mit dem Einsetzen der Blutung ist die Bombe dann meistens wieder entschärft, das Verständnis füreinander wächst wieder, und der Sturm ist vorerst mal vorbei.
Wenn es aber weiterstürmt, wenn kein Stein auf dem anderen bleibt, und wenn unterschwellig der Frust brodelt, ist es ziemlich wichtig, ein Auge auf deinen nächsten Eisprung zu haben:
- Wen triffst du dann? Mit wem nimmst du Kontakt auf?
- Schreibst du deinem Ex? Einer Fast-Affäre?
- Hast du die Tendenz zu Frusttrinken?
- Welche Ritter-Rettungs-Phantasien hast du?
Baustellen in Beziehungen gibt es immer wieder. Wir entwickeln uns, und das nicht immer gleichzeitig oder in die gleiche Richtung wie der Partner, die Partnerin.
Wir können die schwierigen Gefühle unter den Teppich wischen, was sich in grausig argen PMS-Beschwerden niederschlagen kann, oder sich manchmal in Menstruationsschmerzen äussert. Oder zu Trennungen führt (was nicht immer die schlechteste Variante ist, einfach ziemlich strapazierend).
Beziehungs-Baustellen können also für immer so bleiben (ziemlich unsexy und anstrengend, finde ich…) oder du kannst die Themen, am besten eines nach dem anderen, unter die Lupe nehmen, und zwar so:
Beobachte und notiere über ein paar Zyklen hinweg die Triggerpunkte, die Stolpersteine, die immer wiederkehrenden Probleme. Das geht wunderbar mit der leeren Vorlage meines kostenlosen Zyklus-Rades, welches nur darauf wartet, von dir ausgefüllt zu werden. Während der Beobachtungs-Phase musst du in der Beziehung gar nichts unternehmen, nur genau hinschauen und ehrlich sein und Notizen machen.
Gedanken-Experiment
Der innere Herbst ist deine (oder eben: EURE!) Qualitätskontrolle! Unbefriedigte Bedürfnisse, Schlafmangel, Erschöpfung, hohe Erwartungen, Wut, Trauer…. hier kann alles zu einer Schlamassel-Suppe zusammenbrodeln und ausbrechen.
Was hilft?
Gespräche, Gespräche, Gespräche. Einander fragen, wie es geht, wie es ist, wie es sich anfühlt. Öffnen. Mutig sein. Erzählen. Spüren. Verständnis. Von beiden Seiten. Am einfachsten fallen diese Gespräche im inneren Frühling oder Sommer, wo wir redegewandter und selbstsicherer sind.
- Dein Gegenüber weiss zu 90% nicht, dass du in deinem inneren Herbst bist.
- Dein Gegenüber weiss nicht mal, was es für dich bedeutet, in dieser Zyklusphase zu sein, ausser du erzählst es ihm/ihr.
- Dein Gegenüber kann keine Gedanken lesen.
- Wenn du selber deine Bedürfnisse nicht kennst, kannst du auch nicht vom Umfeld erwarten, dass es «automatisch» darauf eingeht.
Warte nicht auf den Ritter auf dem weissen Pferd, der dich rettet. Nimm deine Zyklus-Gesundheit selber in die Hand, und mache dich auf die Abenteuerreise «zyklisch leben». Das ist natürlich, spannend, wohltuend, sinnvoll und vor allem MACHBAR! Auch für dich!
In meinem Buch «Back to the Roots – zyklisch leben mit immenser Freude» gibt es weitere Einblicke zu den vier inneren Jahreszeiten und der Bedeutung davon für deinen Alltag.
Ich bin weder Paar- noch Psychotherapeutin. Meine Beobachtungen basieren auf jahrelanger Arbeit als Zyklus-Mentorin mit Frauen, die ihren immer wechselnden Gefühle und Bedürfnisse während eines Menstruations-Zyklus genau unter die Lupe nehmen.
Ich persönlich finde Therapien sehr hilfreich und habe auch schon etliche in Anspruch genommen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, im Gegenteil: Es zeigt, dass du dein Leben wertschätzt und Lust auf eine Verbesserung hast. Zyklus-Beobachtungen dienen dem Prozess und verkürzen oftmals auch eine Therapie-Dauer, da bereits viel Reflexion stattgefunden hat.
Hoi, ich bin Josianne,
die Frau hinter Quittenduft. Als Menstruationskundige und Zykluscoach gebe ich seit über 10 Jahren mein Wissen rund um den weiblichen Zyklus weiter. So auch hier auf meinem Blog, der dich dabei unterstützen soll, besser zu verstehen, was es mit dem zyklischen Leben auf sich hat. Mal nachdenklich, mal frech, mal superklug – aber immer bloody lesenswert.
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Mit «Hello Zyklus!» Schritt für Schritt ins zyklische Leben eintauchen
Ich, Josianne, erkläre dir in 3 Schritten höchstpersönlich die Basics:
- Was es mit dem inneren Frühling und Sommer auf sich hat und was du in der ersten Zyklushälfte beachten darfst, damit du nicht ausbrennst und uf dä Felgä bei der nächsten Mens ankommst.
- Selbstbeobachtung: Das A und O im zyklischen Leben - wie du ganz easy damit beginnst und warum es dir hilft, ALLE Zyklusphasen smart für dich zu nutzen (inklusive Zyklusrad zum Ausfüllen.)
- Wie du dich so durch den inneren Herbst und Winter navigierst, dass du die Zeit vor und während der Mens nicht mehr absitzt, sondern in Zukunft bloody good meisterst.
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