Ask me anything – Ihr habt gefragt, ich habe geantwortet
Ihr habt gefragt, ich habe geantwortet! So ist dieses bunte Sammelsurium mit köstlichen, tiefen, schrägen und schönen Fragen und Antworten zusammen mit euch entstanden — es hat Spass gemacht!
Christin & Anna & Nicole: Was für ein Morgenritual hast du?
- So zu tun, als ob es gar nicht stimme, dass schon wieder Morgen ist.
- Mich 15 Minuten lang weigern, aufzustehen.
- Aufstehen, mir eine Tasse Tee machen, und damit wieder im Bett zu verschwinden, während dem mein Mann mit den Kindern frühstückt.
Ellen: Was ist dein beruflicher Werdegang?
Als Kind wollte ich Matrosin, Rauptierdompteurin oder Lastwagenfahrerin werden. Als Teenager Basketballspielerin, Nonne oder Cowgirl (mit indianischem Boyfriend). Ich bin dann Buchhändlerin geworden, ein Beruf, den ich noch heute wählen würde. Zwischen längeren Reisen habe ich im Gastgewerbe gejobbt, als Bürogummi, Organisatorin von Tanzanlässen, dann kam der coolste und intensivste Job von allen: Mama werden. Dann meine Kräuterzeit, wo ich mit 35 selbstgemachten Naturkosmetikprodukten (Sälbeli, Crèmli und Öle) auf Märkte ging und sie in meinem Onlineshop verkaufte. Seit 2017 unterrichte ich vorwiegend all things Zyklus. And I bloody love it!
Corinna: Was war deine größte Angst in Bezug auf deine Selbstständigkeit?
Ich hatte keine Angst. Es war immer Neugier, Gwunder, ein Lernen wollen, und mein Bauchgefühl hat mich klipp und klar geführt. Klar, einige Dinge brauch(t)en Mut (z.B. Grenzen setzen), und andere Bedenken waren vielleicht, wie ich alle technischen Baustellen umgehen oder lösen konnte. Aber ich lag nie wach in der Nacht und habe mir Sorgen gemacht. Meine Selbständigkeit ist organisch gewachsen, das heisst, ich hatte das grosse Glück, das ich nie auf einen Schlag so und so viel Geld verdienen MUSSTE, um zu überleben.
Sophia: Wer zur Hölle ist Steve?
Steve ist mein (faker) Hawaiianer, ich bin ihm ewig dankbar, dass er mein verstaubtes Teenie-Idol abgelöst hat (echt jetzt, David Hasselhoff??). Steve ist Commander Steve McGarrett (schmelz), der die Taskforce Hawaii 5–0 aus der gleichnamigen TV-Serie durch manches Abenteuer auf der Insel führt. Er ist so klischeehaft grandios, gross, zielsicher, schön und sexy, er rettet alle, er hat Humor, er hat einen besten Freund, und er wohnt auf dem schönsten Fleck der Erde. Was will man (in der Phantasie) mehr?
Gudrun: Sag, woher kommt Liebes- und Lebens- und Gesundheitsglück?
3 x fast Sterben hat fest geholfen. Man muss aber nicht fast sterben, um glücklich zu sein. ABER man muss die eigene Sterblichkeit auf dem Radar haben. Ich meine, stell dir mal so was abgrundtief Kurioses vor: wir ALLE sterben am Schluss vom Leben. Ich, du, er, wir, ihr, sie. Es hilft, das nicht zu vergessen. Und wann dieser ‹Schluss› ist, wissen wir eben nicht. So ist es doch einfach wirklich schlauer, alle Störfaktoren im Leben unter die Lupe zu nehmen und zu optimieren, verändern, auflösen oder gehen lassen, oder?
Lisa: Warum beschäftigst du dich mit dem Zyklus?
Der Zyklus und ich, wir sind keine losgelösten Elemente – wir gehören zusammen. Und da ich mich mit mir selber beschäftige, ist mein Zyklus immer auf meinem Radar. Seit ich viel über den Zyklus weiss, und über das zyklische Leben, bin ich best friends mit mir selber, denn etwas schlaueres, liebevolleres und praktischeres als zyklisch zu leben gibt es nunmal nicht.
Regina: Was denkst du zu Greta Thunberg?
Ich kenne ihre Heimatstadt, dort gibt es ein Café mit den feinsten Zimtschnecken. Und ich denke, Greta hat recht.
Wilma (Frauenkreis zum Thema Zykluswissen): Was sind die 3–4 wichtigsten Dinge, welche eine Frau wissen muss zu ihrem Zyklus?
- dass ihre Bedürfnisse je nach Zyklusphase anders sind, und dass das ein Vorteil ist und kein Nachteil.
- dass Zyklusachtsamkeit automatisch zu mehr Selbstliebe führt, und deshalb in jedes Frauenleben gehört.
- dass wir nicht aus jeder Zyklusphase einen tiefenpsychologische Abhandlung machen müssen, dass uns etwas Humor, Schalk, Mut, Verspieltheit und Echtheit weiterbringt als abgehobene, unverständliche, feindliche und komplizierte, an den Haaren herbeigezogene Theorien.
- dass eine Frau das Recht hat, ihre Bedürfnisse zu erkennen, zu äussern und zu erfüllen. Und das geht nun mal am schnellsten, wenn sie ihren Zyklus kennt.
Sandra: Bist du mit deinen Kindern immer gelassen?
Nein. Niemand ist ‹immer› so und so. Aber grundsätzlich habe ich eine grosse Portion Gelassenheit mit in die Wiege gelegt bekommen. Später hatte ich dann mal noch eine haarsträubende Partnerschaft, da ist alles, was weniger haarsträubend ist, relativ locker. Ich merke, je nach Zyklustag, sehr genau, wann ich viel Energie für die Kinder habe, wann wenig. Und ich organisiere mich dementsprechend. Ich suche also keine ‹Hüeti› für meine Kinder, weil ich in an ein Konzert oder ins Theater will, sondern weil ich Ruhe brauche und das Bedürfnisse habe, allein zu sein, damit mein Drachenfeuer niemanden verbrennt.
Carmen: Wie bringst du alles unter einen Hut?
Bringe ich nicht. Ich muss mich immer entscheiden, was mir wichtig ist, und was nicht. Ich setzte Prioritäten. Ich wähle gezielt aus, mit wem ich Zeit verbringe, was in meinem Alltag Platz haben soll.
Aber ich lebe und arbeite zyklisch — und darum — tataaaaa — hat bei mir alles seinen Platz, seine Zeit, und so geht es einfach 100 x ringer. Aho!
Ellen: Was bringt dich aus der Fassung?
Der Dampfabzug oberhalb des Kochherds. Fucker. Der will sich an meinem Hirn bedienen, es aussaugen, mir die Sinne rauben.
Und Leute, die sehr wortgewandt argumentieren und ihre Ansicht vertreten können, während ich nach Worten suche, um einen Punkt zu machen. Da fühle ich mich SO klein.
Lea: Machst du die Yoni Bliss® selber?
Die ersten 4000 Töpfchen dieses wunderbaren Kräuterbalsams für ‹da unten› habe ich alle selber gemacht. Durch eine Verschärfung der Gesetze im letzten Jahr wurde es mir fast unmöglich, diese noch zu Hause zu produzieren. Gleichzeitig habe ich so viele Bestellungen, dass ich gar nicht mehr nachkommen würde, die Salben selber zu kochen. Pro Jahr verkaufe ich ca. 1000 Stk davon. So wird die Salbe nun — nach meinem Originalrezept — keine 5 Velo-Minuten von meinem Zuhause von einer tollen Drogerie gemacht.
Sandra: bereust du etwas?
Dass ich schon einige Male in meinem Leben JA gesagt habe, obwohl mein Bauch ganz klar wusste, dass die Antwort NEIN ist. Das das mich in ein paar verzwickte, anstrengende und auch verzweifelte Situationen gebracht. Es passiert mir heute nur noch SEHR selten, und ich bin froh, bin ich keine 20 mehr 😉
Laura: hat Steve auch einen Bruder, und hast du mir die Telefonnummer von ihm?
Hat er — ich frage ich, wenn ich ihn am Mittwoch sehe, ja? Melde mich bei dir.
Margerite: Magst du Rosenkohl?
Himmelherrgottnein!
Clara: Was könnten wir Menschen tun, damit wir die vielen schönen Erlebnisse in unserem Leben nachhaltiger nutzen können, damit wir weniger von Anlass zu Feier zu Ferien zu Ausflügen springen?
Wir können wieder lernen, zu SEIN, ohne zu TUN. Das ist verflixt schwierig. Die Leere in einem Terminkalender macht vielen zu schaffen (auch wenn sie die ganze Zeit jammern, sie haben keine Zeit). Wir können langsamer unterwegs sein. Wir könnten ‹mit uns sitzen› und schauen, welche Impulse aus dem Bauch kommen. Wir sind so gewohnt, vom Leben ‹gefüttert› zu werden, dass wir zuerst einmal total phantasielos sind, wenn wir viel ZEIT für uns selber haben.
Halten wir uns immer wieder vor Augen, dass wir am Schluss des Lebens sterben: was zählt wirklich? Was macht wirklich Freude? Was habe ich selbstbestimmt gewählt?
Iris: ich finde es wahnsinnig, dass du machst was du machst, schaffst was du liebst, und dafür auch noch bezahlt wirst.
Liebe Iris — dazu könnte ich einen halben Roman schreiben. Hier nur so viel: ich finde es wahnsinnig, dass so viele Menschen NICHT machen, was sie machen wollen, NICHT schaffen, was sie lieben, und dafür bezahlt (oder auch nicht) werden.
Christin: Tanzt du?
Es ist kompliziert 🙂
Solveigh: Josianne, du sprichst mir ein bisschen viel über die Menstruation und den Zyklus. Wird das immer so bleiben?
Antwort 1: Hahahahahahahahahahahahaha
Antwort 2: Ja
Antwort 3: Da ich mir wünsche, dass jede Frau etwas über das zyklische Leben erfährt und wie wichtig es ist, WIE und DASS wir menstruieren, werde ich meine Klappe noch lange nicht halten, wenn es um Themen wie Freiheit, Bedürfnisse erkennen, Selbstliebe, Selbstbestimmung und zyklisch Leben geht. Zyklus/Zyklisch leben ist meine Leidenschaft, meine Berufung und mein Beruf.
Klara: Bist du eine Feministin?
Ouuuuu – keine Ahnung! Kannst du das Wort mal erläutern? Ich weiss nämlich nicht genau, was es bedeutet. Ich gehe manchmal einfach in den Wald und mache Feuer. Ich spreche über den Zyklus. Ich bin im Herzen eine Rebellin. Und ich habe bei jeder Passkontrolle Angst, ich habe aus Versehen 3kg gestohlener Rohdiamanten ins Handgepäck gepackt. Ich fühle mich wie eine Kleinkriminelle, wenn ich mich im Auto nicht angurte. Ich stehe auf Steve. Und ja, ich würde auch vor dem gesamten National- und Ständerat eine Rede über die Wichtigkeit einer selbstbestimmten Menstruation halten. Bin ich eine Feministin? Alles, was ich weiss, ist: Ich bin kein Fan von Schubladen.
Luela: hast du ein bestimmtes Vollmondritual?
Manchmal ja, manchmal nein. Manchmal stehe ich einfach ein bisschen länger unter dem Apfelbaum auf dem Weg zum Kompost.
Mirka: Warum hat dein Mann so schöne Schultern?
Weil er der schönste Steinbildhauer im Lande ist. Steine hauen gibt Mukis. Cool! Übrigens macht er auch die schönsten Grabsteine – kein Witz. Er erzählt Geschichten mit seinen Steinen. Die Steine vereinen seine einfühlsame Art, einen Einblick in das Leben der verstorbenen Person und sein handwerkliches Geschick.
Melanie: was machst du, wenn du spürst, dass du besonders dünnhäutig bist und dich leicht alles aus dem Gleichgewicht wirft? Wie lange sitzt du im Dunkeln, bevor wieder gesunde Gedanken kommen?
Ich habe mir vor langer Zeit eine Liste gemacht mit kleinen, kurzen Tätigkeiten, die mich aus dem ‹Sumpf› holen. Ich nenne sie meine 1% Liste. Wenn ich in eine Situation komme, wo sich gar nichts mehr gut anfühlt, wo ich kurz vor dem Durchdrehen bin, dann versuche ich mich so gut es geht aus der Situation rauszunehmen und etwas auf dieser Liste umzusetzen.
Die Liste ist lang, denn die Situationen, in denen wir dünnhäutig, verunsichert oder halb-depressiv sein können, sind ja total unterschiedlich. Wenn ich aus dem ersten Sumpf raus bin reflektiere ich: wieso bin ich in dem Sumpf gelandet? Wie löse ich es, dass ich da nicht mehr reinkomme?
5 Dinge von meiner Liste sind:
- An einem ätherischen Öl riechen
- Duschen (oder falls ich an einer doofen Sitzung bin: aufs Klo gehen – extralange! Sollen sie denken, was sie wollen!)
- Ein Musikstück hören, dass mich tröstet oder rüttelt oder wegtransportiert.
- 10-Minuten Spaziergang (liegt öfters drin, als wir meinen!)
- Alle elektronischen Geräte abschalten und Wasserfarben hervorholen, malen!
Barbara: was ist mit Ü‑70 in Sachen Zyklus?
Der Menstruationszyklus ist vorbei – alle anderen Zyklen bleiben bestehen:
Wachen – Schlafen. Einatmen – Ausatmen. Ebbe – Flut. Tag – Nacht. Vollmond – Neumond. Aktiv sein – Pause machen. Die Lebenszyklen (auf die Welt kommen, jung sein, älter werden, sterben). Der Jahreszyklus: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Wir alle können im Puls, im Rhythmus unseres Körpers Erholung und Bestimmung finden, wenn wir auf die Zeichen achten. Ü70 Frauen sind so wichtig für unsere Gesellschaft. Ihr seid die Weisen, die, die schon viel Wasser den Fluss hinunterfliessen gesehen habt, ihr, die das Rückgrat seid, damit die Welt nicht kollabiert. Feiern und ehren sollte man euch, regelmässig!
Urs: gibt es auch Beschreibungen eines männlichen Zyklus (ja, auch mit Hormon- und Gemütsschwankungen, also physische und psychische Zyklen) und eventuell Anleitungen darüber, wie Mann damit umgehen könnte? Wenn wir da nichts unternehmen sind uns die Frauen nicht nur total, sondern total-total voraus.
Das gäbe (m)ein nächstes Buch 🙂 Den ersten Teil deiner Frage (Hormone, Gemütsschwankungen) werde ich hier nicht beantworten, da ich nicht sattelfest bin in dieser Thematik. Ich habe aber meine Quellen und werde dir gerne bei einer Schale clam fish chowder (am liebsten in Irland) darüber berichten zu gegebener Zeit.
Teil 2 wird hart zu hören sein, darum zuerst die schlechte Nachricht, dann aber auch noch die Gute, gäll. Also, ihr HABT schon etwas unternommen. Etwas Schreckliches: Unterdrückung der Frauen, Tabuisierung der Mens, kirchliche Abscheulichkeiten, Hexenverbrennung, Patriarchat, gesellschaftliches Ungleichgewicht, Entmachtung der Frau. Die Ursache? Angst vor der starken, klaren Frau und der Annahme, dass wir Frauen euch total-total etwas voraus haben.
Die gute Nachricht: wir haben euch nichts voraus, weil wir einen Zyklus haben. Genau wie ihr Männer sind wir Teil der Schöpfung. Wir haben als Frauen das Extrageschenk des Menstruationszyklus bekommen, durch welches wir eine geschärfte Intuition, einen guten Bullshit-Detector und andere nützliche Fähigkeiten in die Gesellschaft bringen können. Dieses Geschenk dient FRAUEN WIE MÄNNERN. Durch klares, lineares Denken eines Mannes und die intuitive, schlaue Richtungslenkung der Frau kann die Gesellschaft wieder gesund werden. Am Schluss steht die Würde, der gegenseitige Respekt und die Achtung gegenüber der Schöpfung. Und die Liebe. Forever love.
Hoi, ich bin Josianne,
die Frau hinter Quittenduft. Als Menstruationskundige und Zykluscoach gebe ich seit über 10 Jahren mein Wissen rund um den weiblichen Zyklus weiter. So auch hier auf meinem Blog, der dich dabei unterstützen soll, besser zu verstehen, was es mit dem zyklischen Leben auf sich hat. Mal nachdenklich, mal frech, mal superklug – aber immer bloody lesenswert.
Hat dir das gefallen und du möchtest mehr über das zyklische Leben erfahren? Dann melde dich für die kleine Schritt-für-Schritt-Einführung in den Zyklus an. Wir lesen uns.
Mit «Hello Zyklus!» Schritt für Schritt ins zyklische Leben eintauchen
Ich, Josianne, erkläre dir in 3 Schritten höchstpersönlich die Basics:
- Was es mit dem inneren Frühling und Sommer auf sich hat und was du in der ersten Zyklushälfte beachten darfst, damit du nicht ausbrennst und uf dä Felgä bei der nächsten Mens ankommst.
- Selbstbeobachtung: Das A und O im zyklischen Leben - wie du ganz easy damit beginnst und warum es dir hilft, ALLE Zyklusphasen smart für dich zu nutzen (inklusive Zyklusrad zum Ausfüllen.)
- Wie du dich so durch den inneren Herbst und Winter navigierst, dass du die Zeit vor und während der Mens nicht mehr absitzt, sondern in Zukunft bloody good meisterst.
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