4 bescheuerte Selbstoptimierungsfallen und wie du dich aus ihnen befreist
Ich duck mich immer weg, wenn jemand sie schwingt. Und dann warte ich auf den perfekten Moment, um wegzulaufen. Ganz weit zu flüchten — auf Nimmerwiedersehen. Die Selbstoptimierungskeule ist mein persönliches Schreckensgespenst.
Seit ich nicht mehr in den sozialen Medien unterwegs bin, begegnet sie mir seltener. Und hey, damit kann ich verdammt gut leben. Ein Grund von vielen, warum ich Instagram und Co. nicht hinterhertrauere.
Social Media und Werbung ist voll davon – überall Optimierungsmöglichkeiten, für jeden Lebensbereich. Für unsere Körper, unsere Beziehungen, den Mamaalltag und das Business. Versteh mich nicht falsch. Ich habe selbst schon viel Geld in meine persönliche Weiterentwicklung investiert und liebe es über meinen Tellerrand hinauszuschauen, zu lernen und zu wachsen. Doch ich sehe darin auch Gefahren, Aspekte die uns todunglücklich machen können, wenn wir nicht achtsam darauf schauen und sie uns bewusst machen.
Ich hab dir heute meine 4 doofsten Selbstoptimierungs-Gedankenfallen gesammelt, damit du nicht hineintappst oder dich wieder befreien kannst, wenn sie dir bekannt vorkommen.
1. In allen Lebensbereichen perfekt sein
(what a load of bullshit, right??)
Ich glaube, wir dürfen neugierig auf alle Angebote die uns jemand vor die Nase hält schauen, daran schnüffeln und uns bewusst machen, dass sie immer nur Ausschnitte beleuchten. Für mich geht es im Leben nicht darum, zu jeder Zeit in allen Bereichen perfekt zu performen. Ich finde es ganz normal, dass es (zyklische) Schwankungen gibt, ich zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Prioritäten setze. Mal mein Körper mehr Aufmerksamkeit braucht und mal die Kommunikation mit meinem Partner. Und, dass ich Situationen manchmal ruhen oder gären lassen darf, ohne mich ständig darum zu kümmern. Immer in allen Bereichen perfekt sein? Alles im Griff haben? Gähn…. Nix für mich, sorry.
2. Wo bleibt die Dankbarkeit?
Mich dünkt, dass uns die Dankbarkeit für das, was ist, ziemlich flöten geht, wenn wir uns immer auf das ausrichten, was wir noch nicht erreicht haben. Wenn wir uns ständig darauf fokussieren, was uns angeblich zu unserem Glück noch fehlt. So bleiben wir die ganze Zeit beschäftigt und unzufrieden und auch, wenn wir das gar nicht wollen, spielen wir das «höher, schneller, weiter»-Spiel mit — ohne es zu merken.
Ich finde es völlig legitim, dass wir uns über gewisse Umstände im Leben lautstark empören! Auf den Tisch hauen. Aber jammern? Nope, finde ich nicht ok! Es gibt viel zu viele Dinge, für die wir dankbar sein können, wenn wir nur die Augen aufmachen.
3. Was hat sie, was ich nicht habe
Wenn Selbstoptimierung dazu führt, dass wir uns ständig mit anderen vergleichen, finde ich das ebenfalls ziemlich anstrengend. Und auch fragwürdig, denn es steht für mich im totalen Widerspruch zu den Werten, die ich leben möchte. Ich möchte mich mit anderen Frauen verbunden fühlen, Schwesternschaft leben, Frauenkreise feiern (wie den 13 Moons Frauenkreis, der im Juni 2023 wieder startet). Mich mit Männern austauschen, um ihre Sicht der Dinge zu hören. Jede/n mit ihren Stärken sehen und uns gegenseitig unterstützen, wenn’s mal nicht so läuft. Konkurrenz ist da für mich völlig fehl am Platz, wird aber oft geschürt, wenn wir uns und unser Leben ständig optimieren und uns dabei mit anderen vergleichen.
4. Selber schuld!
(Mir stehen die Haare zu Berg bei diesen Worten! Weil ich sie SEHR gut kenne… ich habe sie jahrelang zu mir selber gesagt….)
Bei all der Selbstoptimierung schwingt für mich zu oft ein «Bist du halt selbst schuld, wenn es nicht läuft» mit. Und hier sind die Grenzen sicher fliessend. Denn natürlich darfst du Verantwortung für dein Leben übernehmen und Dinge verändern, die dir nicht passen. «Du bist kein Baum, also beweg dich, wenn es dir nicht passt, wo du stehst», ist der Postkartenspruch, der mir dazu einfällt. Doch das Konzept der Schuld, hat uns noch niemals weitergebracht und das schwingt manchmal mit, bei denen, die die Keule schwingen.
Zykluswissen ist NICHT Selbstoptimierung
Für mich geht es im Leben nicht darum, das Maximale raus zu quetschen, wie aus einer fast leeren Tomatenmarktube. Vielmehr geht es darum, endlich zu durchschauen, wie das Zyklische deine Launen, Gefühle und Bedürfnisse beeinflusst, und wie sich dein Leben verändert, wenn du es auf dem Schirm hast und beachtest. Je besser du dich und deinen Zyklus kennst, desto leichter kannst du dich aus Selbstoptimierungsfallen befreien.
Mit Zykluswissen stehst du dir nicht mehr (so oft) selbst im Weg. Weil du nicht mehr versuchst Dinge durchzuziehen, die sich nicht stimmig anfühlen. Weil du lernst, gewisse Dinge loszulassen. Weil du dieser anstrengenden Leistungs- und Bewertungs-Gesellschaft auch mal den Rücken kehrst und dich mit deiner Lieblingsdecke und einer Tasse Tee auf die Couch lümmelst, ohne krank zu sein, sondern «einfach so». Total wertvoll, ich säg ders!
Es geht also um ein Weniger, und nicht um ein noch Mehr. Um ein «bei dir selbst Einchecken», anstatt im Aussen nach einer weiteren Methode oder der Lösung deiner Probleme zu suchen. Zykluswissen ist dabei kein neuer Hype, kein Trend und keine Mode, der alle hinterherlaufen. Es ist uraltes Wissen, das wir wieder entdecken dürfen, weil es schon immer in uns war. Und es übrigens auch morgen noch sein wird, wenn der neuste Stern am Coachinghimmel schon wieder verglüht ist.
Zyklisch leben ist für mich die perfekte Selbstfürsorge. Die von der guten Sorte, die mich stärkt, geschmeidig macht und nährt. Die mir hilft ein Leben zu führen, das sich für mich wirklich stimmig anfühlt. Und das mich lehrt, auch mal Situationen auszuhalten, für die es gerade noch keine Lösung gibt. Weil Zykluswissen eben auf alle Bereiche einen Einfluss hat und deshalb eine Art Einhorn ist. Du kannst es in der Beziehung anwenden, im Mamaalltag und im Business. Sorry, aber gibt’s was Genialeres als das?
Denk dran, wenn jemand das nächste Mal die Selbstoptimierungskeule schwingt. Und befrei dich, wenn du schon in die ein oder andere Falle getappt bist. Mein Buch «Back to the roots – zyklisch leben mit immenser Freude» hilft dir dabei. In ihm erkläre ich dir wie das geht: durchschauen, wie dein Zyklus dich beeinflusst und dieses Wissen für dich nutzen. Nicht für höher, schneller, weiter, sondern für dankbarer, glücklicher und freier.
Hoi, ich bin Josianne,
die Frau hinter Quittenduft. Als Menstruationskundige und Zykluscoach gebe ich seit über 10 Jahren mein Wissen rund um den weiblichen Zyklus weiter. So auch hier auf meinem Blog, der dich dabei unterstützen soll, besser zu verstehen, was es mit dem zyklischen Leben auf sich hat. Mal nachdenklich, mal frech, mal superklug – aber immer bloody lesenswert.
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